Ein Arbeitsschutzmanagementsystem ist ein systematischer Ansatz zur Verwaltung und Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Ziel eines AMS ist es, arbeitsbedingte Unfälle und Gesundheitsrisiken durch präventive Maßnahmen und kontinuierliche Überwachung zu minimieren.
Arbeitsunfall
Ein Arbeitsunfall ist ein plötzliches, unvorhergesehenes Ereignis, das während der Ausführung beruflicher Tätigkeiten auftritt und zu Verletzungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Beispiele sind Stürze, Schnittverletzungen oder das Einatmen schädlicher Dämpfe.
Arbeitsschutz
Arbeitsschutz umfasst alle organisatorischen, technischen und persönlichen Maßnahmen, die darauf abzielen, die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Dazu gehören sowohl präventive Maßnahmen als auch Reaktionen auf konkrete Gefährdungen.
Arbeitsschutzpolitik
Die Arbeitsschutzpolitik ist eine formelle Erklärung des Unternehmens, in der die grundlegenden Ziele und Prinzipien im Bereich des Arbeitsschutzes festgelegt sind. Sie umfasst Verpflichtungen zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitssicherheit.
Berufskrankheit
Eine Berufskrankheit ist eine Erkrankung, die durch spezifische Arbeitsbedingungen oder Tätigkeiten verursacht wird. Diese Krankheiten sind oft das Ergebnis langfristiger Exposition gegenüber bestimmten Arbeitsumgebungen oder -praktiken, wie z.B. Asbestose bei Bauarbeitern.
Betriebsanweisung
Eine Betriebsanweisung ist ein Dokument, das spezifische Anweisungen für die sichere Durchführung bestimmter Tätigkeiten oder Arbeitsprozesse enthält. Sie dient der Unterweisung der Mitarbeiter in sicheren Arbeitsmethoden und Verhaltensweisen.
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
Die betriebliche Gesundheitsförderung umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit der Mitarbeiter durch Präventionsprogramme, Gesundheitsbildung und gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Bewertung der Leistung
Dieser Prozess beinhaltet die kontinuierliche Überwachung, Messung und Analyse der Effektivität des AMS. Dieser Prozess beinhaltet die kontinuierliche Überwachung, Messung und Analyse der Effektivität des AMS. Ziel ist es, die Leistung im Bereich Arbeitsschutz zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Compliance
Compliance bezieht sich auf die Einhaltung aller relevanten gesetzlichen, regulatorischen und internen Anforderungen im Bereich des Arbeitsschutzes. Ein AMS hilft dabei, die Einhaltung dieser Vorschriften systematisch sicherzustellen.
Controlling
Im Kontext des Arbeitsschutzmanagements bezieht sich Controlling auf die Überwachung und Steuerung von Prozessen, um sicherzustellen, dass sie den festgelegten Arbeitsschutzzielen und -standards entsprechen. Dies umfasst die Analyse von Daten und die Implementierung von Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen.
Dokumentierte Information
Dokumentierte Information umfasst alle Aufzeichnungen und Dokumente, die zur Unterstützung der Wirksamkeit des AMS notwendig sind. Dazu gehören Arbeitsschutzrichtlinien, Verfahrensanweisungen, Risikoanalysen und Auditberichte.
Durchführungsanweisung
Eine Durchführungsanweisung gibt detaillierte Anweisungen zur praktischen Umsetzung spezifischer Arbeitsschutzmaßnahmen. Sie beschreibt, wie Aufgaben sicher und effektiv durchgeführt werden sollen.
Ergonomie
Ergonomie ist die Wissenschaft, die sich mit der Gestaltung von Arbeitsbedingungen und -prozessen befasst, um die Effizienz und Sicherheit der Mitarbeiter zu maximieren. Ergonomische Maßnahmen können beispielsweise die Anpassung von Arbeitsplätzen und Werkzeugen umfassen, um körperliche Belastungen zu reduzieren.
Exposition
Exposition bezeichnet den Kontakt oder das Ausgesetztsein gegenüber potenziell schädlichen Faktoren am Arbeitsplatz, wie Chemikalien, Lärm oder Strahlung. Das Management der Exposition ist entscheidend, um Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Führung und Verpflichtung
Dieser Begriff beschreibt die Rolle der obersten Leitung in der Implementierung und Aufrechterhaltung des AMS. Die Führungskräfte müssen sich aktiv für den Arbeitsschutz einsetzen, Ressourcen bereitstellen und sicherstellen, dass Arbeitsschutz als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachtet wird.
Fehlzeitenmanagement
Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, krankheitsbedingte Fehlzeiten der Mitarbeiter zu reduzieren. Dies kann durch Präventionsprogramme, Gesundheitsförderung und gezielte Maßnahmen zur schnellen Wiedereingliederung nach Krankheiten erreicht werden.
Gefährdungsbeurteilung
Ein systematischer Prozess zur Identifizierung und Bewertung von Gefahren am Arbeitsplatz. Ziel ist es, Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Minimierung oder Beseitigung dieser Risiken zu ergreifen. Die Gefährdungsbeurteilung ist ein zentraler Bestandteil des AMS.
Gefahrstoffmanagement
Die Verwaltung und Kontrolle von gefährlichen Stoffen am Arbeitsplatz, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dazu gehören die Identifizierung, Lagerung, Handhabung und Entsorgung von Gefahrstoffen sowie Schulungen und Informationsbereitstellung für die Mitarbeiter.
HLS (High-Level-Struktur)
Eine einheitliche Struktur, die für alle neuen ISO-Managementsystemnormen gilt und eine einfache Integration verschiedener Managementsysteme ermöglicht. Die HLS besteht aus gemeinsamen Begriffen, Definitionen und Hauptklauseln, die das Verständnis und die Anwendung der Normen erleichtern.
Internes Audit
Ein systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Überprüfung des AMS, um festzustellen, ob es den festgelegten Anforderungen entspricht und wirksam implementiert und aufrechterhalten wird. Internes Audit dient auch der Identifikation von Verbesserungspotentialen.
Inzidenzrate
Die Häufigkeit, mit der Arbeitsunfälle oder Berufskrankheiten in einer bestimmten Population innerhalb eines festgelegten Zeitraums auftreten. Die Inzidenzrate wird oft verwendet, um die Leistung des Arbeitsschutzmanagements zu bewerten.
Kontinuierliche Verbesserung
Ein fortlaufender Prozess zur Verbesserung der Leistung und Effektivität des AMS. Dies wird durch regelmäßige Überwachung, Bewertung und Anpassung der Arbeitsschutzmaßnahmen erreicht. Ziel ist es, die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter stetig zu optimieren.
Korrekturmaßnahme
Eine Maßnahme, die ergriffen wird, um die Ursache eines identifizierten Problems oder Mangels zu beseitigen. Korrekturmaßnahmen sollen verhindern, dass sich das Problem wiederholt und die Wirksamkeit des AMS verbessern.
Leistungskennzahlen (KPIs)
Metriken und Indikatoren, die zur Messung und Bewertung der Effektivität des AMS und der Fortschritte bei der Erreichung der Arbeitsschutzziele verwendet werden. Beispiele für KPIs im Arbeitsschutz sind Unfallraten, Krankheitstage und Ergebnisse von Audits.
Managementbewertung
Eine formelle Überprüfung des AMS durch die oberste Leitung, um dessen Angemessenheit, Wirksamkeit und Übereinstimmung mit der Arbeitsschutzpolitik zu gewährleisten. Die Managementbewertung umfasst die Analyse von Leistungsdaten, Ergebnissen von Audits und die Identifikation von Verbesserungsmöglichkeiten.
Mitarbeiterbeteiligung
Die aktive Einbeziehung der Mitarbeiter in die Entwicklung, Umsetzung und Bewertung von Arbeitsschutzmaßnahmen. Dies fördert das Sicherheitsbewusstsein und die Akzeptanz von Arbeitsschutzpraktiken innerhalb der Organisation.
Notfallplanung
Vorbereitungen und Maßnahmen zur effektiven Bewältigung von Notfällen und Krisensituationen am Arbeitsplatz. Eine umfassende Notfallplanung umfasst die Identifizierung potenzieller Notfälle, die Entwicklung von Evakuierungsplänen und die Schulung der. Eine umfassende Notfallplanung umfasst die Identifizierung potenzieller Notfälle, die Entwicklung von Evakuierungsplänen und die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit solchen Situationen.
OHSAS 18001
Eine frühere internationale Norm für Arbeitsschutzmanagementsysteme, die durch die ISO 45001 ersetzt wurde. OHSAS 18001 bot einen Rahmen für die Implementierung eines effektiven Arbeitsschutzmanagements, ist jedoch nun obsolet.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Schutzausrüstung, die von Mitarbeitern getragen wird, um sie vor spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. Dazu gehören Helme, Handschuhe, Augenschutz, Atemschutzgeräte und Sicherheitsschuhe.
Prävention
Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern, bevor sie auftreten. Prävention umfasst sowohl technische und organisatorische Maßnahmen als auch Schulungen und Sensibilisierungsprogramme.
Qualifizierte Person
Eine Person, die über die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt, um spezifische Aufgaben im Rahmen des Arbeitsschutzes kompetent durchzuführen. Qualifizierte Personen sind oft für die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen, Schulungen und Audits verantwortlich.
Risikobewertung
Der Prozess der systematischen Bewertung der Wahrscheinlichkeit und möglichen Folgen von identifizierten Gefahren am Arbeitsplatz. Ziel der Risikobewertung ist es, geeignete Maßnahmen zur Minimierung oder Kontrolle der Risiken zu definieren.
Risikomanagement
Ein systematischer Ansatz zur Identifizierung, Bewertung und Kontrolle von Risiken am Arbeitsplatz. Risikomanagement umfasst die Implementierung von Maßnahmen zur Risikominderung sowie die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Schulung und Bewusstsein
Programme zur Erhöhung des Wissens und Bewusstseins der Mitarbeiter in Bezug auf Arbeitsschutz. Schulungen umfassen spezifische Trainings zu sicherheitsrelevanten Themen, während Bewusstseinsprogramme das allgemeine Sicherheitsbewusstsein fördern.
Sicherheitsbeauftragter
Eine Person, die für die Überwachung und Förderung der Arbeitsschutzmaßnahmen innerhalb einer Organisation verantwortlich ist. Der Sicherheitsbeauftragte unterstützt die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und fördert das Sicherheitsbewusstsein bei den Mitarbeitern.
Technische Schutzmaßnahmen
Technologische und technische Maßnahmen, die darauf abzielen, Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz zu reduzieren. Beispiele sind Maschinenabschirmungen, Sicherheitsvorrichtungen und Belüftungssysteme.
Unfallbericht
Ein Dokument, das die Details eines Arbeitsunfalls festhält, einschließlich der Umstände, Ursachen und Maßnahmen zur Vermeidung zukünftiger Unfälle. Unfallberichte sind wichtig für die Analyse von Vorfällen und die kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsschutzes.
Verfahren
Dokumentierte Methoden und Abläufe zur Durchführung von Tätigkeiten und Prozessen im AMS. Verfahren stellen sicher, dass alle Aktivitäten konsistent und sicher durchgeführt werden.
Vorfall
Ein Ereignis, das zu einem Unfall oder einer gefährlichen Situation führen könnte. Vorfälle, auch Beinaheunfälle genannt, sind wichtige Indikatoren für potenzielle Risiken und sollten analysiert werden, um zukünftige Unfälle zu verhindern.
Wirksamkeit
Das Ausmaß, in dem geplante Aktivitäten und Maßnahmen zur Erreichung der festgelegten Arbeitsschutzziele beitragen. Die Wirksamkeit des AMS wird regelmäßig bewertet, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht und kontinuierlich verbessert werden.
Wiederherstellungsplan
Strategien und Maßnahmen zur Wiederherstellung normaler Betriebsbedingungen nach einem Notfall oder Unfall. Ein Wiederherstellungsplan umfasst die Identifizierung von Verantwortlichkeiten, die Bereitstellung von Ressourcen und die Koordination der Wiederherstellungsaktivitäten.
Ziele und Zielsetzungen
Konkrete, messbare Ziele, die eine Organisation im Bereich des Arbeitsschutzes erreichen möchte. Ziele und Zielsetzungen sind ein wesentlicher Bestandteil des AMS und werden regelmäßig überprüft und angepasst, um kontinuierliche Verbesserungen zu gewährleisten.