Gefährdungen durch Arbeiten an Bildschirmarbeitsplätzen
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Gefährdungen für den Bewegungsapparat
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Zwangshaltungen
Gefährdung: Längeres Arbeiten in starren Haltungen, z. B. durch falsche Sitzpositionen oder unzureichend angepasste Arbeitsmittel, kann zu muskulären Verspannungen und Beschwerden im Rücken, Nacken oder den Schultern führen.
Ursachen:
Nicht ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze (z. B. falsche Höhe des Schreibtisches oder Stuhls).
Keine Bewegungsanreize oder regelmäßigen Positionswechsel.
Gesetzliche Grundlagen:
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), insbesondere Anhang Nr. 6: Anforderungen an Bildschirmarbeitsplätze.
DIN EN ISO 9241-5 (Ergonomie am Arbeitsplatz).
Maßnahmen:
Einsatz ergonomischer Bürostühle und höhenverstellbarer Schreibtische.
Schulungen zur ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes und zu korrektem Sitzverhalten.
Regelmäßige Pausen für Bewegung und Dehnübungen.
Bewegungsmangel
Gefährdung: Langes Sitzen ohne körperliche Aktivität führt zu einer reduzierten Durchblutung, Muskelabbau und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Maßnahmen: Einführung von „bewegten Pausen“.
Nutzung von Steh-Sitz-Arbeitsplätzen.
Arbeitszeitmodelle, die Bewegungszeiten einplanen.
Augenbelastung (Digital Eye Strain)
Gefährdung: Arbeiten an Bildschirmen führt zu einer Überanstrengung der Augen, auch bekannt als Computer Vision Syndrome (CVS). Symptome sind trockene oder brennende Augen, Kopfschmerzen und verschwommenes Sehen.
Ursachen:
Falsche Bildschirmhelligkeit und Reflexionen.
Langer Fokus auf den Monitor ohne Pausen.
Zu geringer oder zu großer Abstand zum Bildschirm.
Stress und Monotonie
Gefährdung: Bildschirmarbeit kann durch Zeitdruck, monotone Tätigkeiten oder eine hohe Informationsdichte psychische Belastungen verursachen. Dies führt zu Stress, Erschöpfung und langfristig zu Burnout.
Ursachen:
Ständige Erreichbarkeit durch digitale Kommunikationsmittel.
Fehlende Arbeitsstruktur oder Überforderung durch parallele Aufgaben.
Gesetzliche Grundlagen:
Arbeitsschutzgesetz (§ 5 ArbSchG: Pflicht zur Berücksichtigung psychischer Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung).
Maßnahmen:
Einführung klarer Arbeitsstrukturen und Pausenzeiten.
Begrenzung der Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten.
Angebot von Entspannungs- und Stressmanagement-Workshops.
Isolation und soziale Faktoren
Gefährdung: Homeoffice oder Einzelarbeitsplätze können zur sozialen Isolation führen, was sich negativ auf das Wohlbefinden auswirkt.
Maßnahmen: Förderung sozialer Interaktion durch Team-Meetings und gemeinsame Pausen.
Einsatz von digitalen Kommunikationsplattformen zur Förderung des Teamgefühls.
Beleuchtung
Gefährdung: Zu dunkle oder zu helle Beleuchtung sowie Reflexionen auf dem Bildschirm führen zu einer erhöhten Augenbelastung und Kopfschmerzen.
Maßnahmen: Einhaltung der Vorgaben der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.4 („Beleuchtung“).
Nutzung blendfreier Lampen und Vermeidung von Reflexionen durch gezielte Anordnung der Arbeitsplätze.
Fehlende Pausen
Gefährdung: Lange ununterbrochene Bildschirmarbeit ohne Pausen kann körperliche und geistige Erschöpfung hervorrufen.
Rechtliche Grundlagen: Arbeitszeitgesetz (ArbZG): Pausenregelung nach § 4.
Maßnahmen: Integration von regelmäßigen Kurzpausen in den Arbeitsalltag.
Einführung von „aktivierenden Pausen“ mit leichten Bewegungsübungen.