Gefährdungsanzeige am Arbeitsplatz: Bedeutung für Arbeitnehmer
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Bedeutung für Arbeitnehmer
Gefährdungsanzeige am Arbeitsplatz: Ein Instrument zum Schutz von Arbeitnehmern
Eine Gefährdungsanzeige ist ein rechtliches Instrument, das Arbeitnehmer in Deutschland nutzen können, wenn sie sich in ihrer Arbeitsumgebung dauerhaft überfordert fühlen und potenzielle Schäden, einschließlich gesundheitlicher Schäden, befürchten. Sie kann auch bei Mängeln im Arbeitsschutz eingesetzt werden.
Die rechtliche Grundlage für die Gefährdungsanzeige ist das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Nach Paragraf 15 des ArbSchG sind Arbeitnehmer nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet, für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit zu sorgen. Sie müssen den Arbeitgeber unverzüglich über jede festgestellte Gefährdung informieren. Diese Mitwirkungspflicht ist in Paragraf 16 des Arbeitsschutzgesetzes verankert.
Eine Gefährdungsanzeige kann vor gesundheitlichen Schäden und arbeitsrechtlichen Konsequenzen schützen und wird häufig in Branchen mit Fachkräftemangel eingesetzt, in denen der Arbeitgeber die bestehenden Aufgaben auf das vorhandene Personal verteilt.
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, auf eine Gefährdungsanzeige zu reagieren. Sie haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten und müssen geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen oder begründen, warum sie dies nicht tun. Bei Nichtbeachtung können sie sich Schadensersatzforderungen und Schmerzensgeldklagen aussetzen.
Darüber hinaus verweist das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) in Paragraf 612a auf das Maßregelungsverbot. Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber einen Beschäftigten nicht benachteiligen darf, weil dieser in zulässiger Weise seine Rechte ausübt, wie beispielsweise eine Gefährdungsanzeige zu stellen.