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Umgang mit Chancen und Risiken gemäß ISO 45001

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Chancen-Risiken-Management gemäß ISO 45001

Die ISO 45001 legt großen Wert auf den systematischen Umgang mit Chancen und Risiken, um die Wirksamkeit des Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-MS) sicherzustellen. Der Prozess der Identifikation, Analyse, Bewertung und Behandlung von Chancen und Risiken ist entscheidend, um Arbeitsplätze sicherer zu machen, rechtliche Vorgaben einzuhalten und die betriebliche Effizienz zu verbessern. Der Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentraler Bestandteil der ISO 45001 und essentiell für die Wirksamkeit des SGA-Managementsystems. Unternehmen, die diesen Prozess systematisch umsetzen, können nicht nur ihre Arbeitsschutzleistung verbessern, sondern auch langfristige betriebliche Erfolge sichern. Ein proaktiver Ansatz, der sowohl Risiken minimiert als auch Chancen nutzt, stärkt die Resilienz, Effizienz und Nachhaltigkeit der Organisation.

Definition von Chancen und Risiken

Chancen

  • Einführung neuer Technologien zur Verbesserung der Sicherheit.

  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.

  • Reduktion von Ausfallzeiten durch präventive Maßnahmen.

Risiken

  • Unerkannte Sicherheitsmängel an Maschinen.

  • Fehlende Schulung von Mitarbeitern.

  • Veränderungen in gesetzlichen Anforderungen, die nicht rechtzeitig umgesetzt werden.

Umgangs mit Chancen und Risiken

  • Risikominimierung: Durch präventive Maßnahmen können Unfälle, Zwischenfälle und andere negative Ereignisse vermieden werden.

  • Effizienzsteigerung: Durch die Nutzung von Chancen können Prozesse optimiert und Kosten gesenkt werden.

  • Compliance: Unternehmen können sicherstellen, dass sie gesetzliche und regulatorische Anforderungen einhalten.

  • Nachhaltige Entwicklung: Langfristig trägt der Umgang mit Chancen und Risiken zur Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.

Identifikation von Chancen und Risiken

  • Interne Faktoren: Organisationsstruktur, verfügbare Ressourcen, technische Ausrüstung, Unternehmenskultur.

  • Externe Faktoren: Gesetzliche Vorgaben, Marktentwicklungen, gesellschaftliche Erwartungen.

Analyse und Bewertung

  • Analyse: Welche möglichen Auswirkungen haben sie auf das SGA-MS?

  • Bewertung: Wie wahrscheinlich ist ihr Eintreten, und welche Konsequenzen hätten sie? Tools wie die Risiko-Matrix (Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß) sind hierfür hilfreich.

Festlegung von Maßnahmen

  • Präventive Maßnahmen: Um das Eintreten von Risiken zu verhindern oder deren Wahrscheinlichkeit zu reduzieren.

  • Korrektive Maßnahmen: Um die Auswirkungen eines bereits eingetretenen Risikos zu minimieren.

  • Chancenmanagement: Maßnahmen zur Nutzung identifizierter Chancen, z. B. Investitionen in innovative Technologien.

Integration in das SGA-Managementsystem

Die identifizierten Chancen und Risiken sowie die geplanten Maßnahmen müssen in die bestehenden Prozesse und Abläufe des SGA-MS integriert werden.

Überwachung und Überprüfung

Die Umsetzung der Maßnahmen sollte regelmäßig überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie wie geplant durchgeführt werden und effektiv sind.

Auswahl geeigneter Methoden

  • SWOT-Analyse: Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken.

  • Risiko-Matrix: Bewertung von Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen.

  • Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA): Systematische Identifikation von Schwachstellen in Prozessen.

  • Checklisten: Standardisierte Fragen zur Ermittlung potenzieller Risiken.

  • Benchmarking: Vergleich mit Branchenstandards oder Best Practices.

Die Norm schlägt mehrere Ansätze vor, wie mit identifizierten Risiken umgegangen werden kann:

  • Risikovermeidung: Aktivitäten oder Prozesse werden geändert oder eliminiert, um Risiken vollständig zu vermeiden.

  • Risikoreduktion: Maßnahmen werden ergriffen, um die Wahrscheinlichkeit oder die Auswirkungen eines Risikos zu verringern.

  • Risikotransfer: Risiken werden an Dritte übertragen, z. B. durch Versicherungen oder Outsourcing.

  • Risikotoleranz: In einigen Fällen können Risiken bewusst akzeptiert werden, wenn sie als geringfügig oder unvermeidbar eingestuft werden.

Der Umgang mit Chancen sollte proaktiv und strategisch erfolgen. Beispiele für Maßnahmen:

  • Investitionen in Innovationen: Einführung neuer Technologien oder Verfahren zur Verbesserung der Sicherheit und Gesundheit.

  • Schulung und Weiterbildung: Verbesserung der Mitarbeiterqualifikationen, um neue Herausforderungen zu meistern.

  • Optimierung von Prozessen: Identifikation und Implementierung effizienterer Arbeitsweisen.

Wichtige Punkte sind

  • Dokumentation der identifizierten Chancen und Risiken.

  • Beschreibung der Maßnahmen und deren geplante Umsetzung.

  • Ergebnisse von Überwachungs- und Bewertungsmaßnahmen.

Die Kommunikation spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Alle relevanten Akteure, einschließlich der Mitarbeiter, sollten über Risiken und geplante Maßnahmen informiert werden, um ein Bewusstsein für die Sicherheits- und Gesundheitsaspekte zu schaffen.

Ein gut organisierter Umgang mit Chancen und Risiken bietet zahlreiche Vorteile:

  • Erhöhung der Sicherheit: Präventive Maßnahmen reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Unfällen.

  • Optimierung der Prozesse: Durch die Nutzung von Chancen können Abläufe effizienter gestaltet werden.

  • Bessere Entscheidungsfindung: Eine fundierte Analyse der Risiken und Chancen ermöglicht strategische Entscheidungen.

  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen, die Risiken aktiv managen und Chancen nutzen, sind langfristig erfolgreicher.