Gefährdungen durch Arbeiten mit Winkelschleifern
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Mechanische Gefährdungen
Verletzungen durch die Schleifscheibe
Gefährdung: Bruch oder Abriss der Schleifscheibe kann zu schweren Verletzungen durch herumfliegende Teile führen.
Ursachen: Verwendung beschädigter oder ungeeigneter Schleifscheiben.
Überschreiten der maximal zulässigen Drehzahl.
Unsachgemäße Montage.
Maßnahmen: Regelmäßige Sichtprüfung der Schleifscheiben auf Risse oder Abnutzung.
Verwendung von Schleifscheiben, die für die Drehzahl des Geräts geeignet sind (Angaben beachten).
Sicherstellen des korrekten Sitzes der Schleifscheibe bei der Montage.
Kontakt mit rotierenden Teilen
Gefährdung: Berührung der rotierenden Schleifscheibe kann zu Schnitt- oder Quetschverletzungen führen.
Maßnahmen: Einsatz von Schutzhauben und Abdeckungen.
Vermeidung von Arbeiten in engen oder unübersichtlichen Bereichen.
Tragen von schnittfesten Handschuhen gemäß DIN EN 388.
Rückschlag (Kickback)
Gefährdung: Blockieren oder Verkanten der Schleifscheibe kann zu einem plötzlichen Rückschlag führen, der das Werkzeug unkontrollierbar macht.
Maßnahmen: Werkzeug fest und sicher halten.
Vermeidung von Verkanten durch kontrollierte Führung des Winkelschleifers.
Verwendung von Geräten mit integrierter Rückschlagsicherung.
Funkenbildung
Gefährdung: Beim Schleifen oder Schneiden entstehen Funken, die Brände oder Explosionen auslösen können.
Maßnahmen: Arbeiten nur in funkenfreien Bereichen oder Bereitstellung von Feuerlöschern.
Entfernen von brennbaren Materialien im Arbeitsumfeld.
Tragen feuerfester Kleidung gemäß DIN EN ISO 11611.
Hitzeentwicklung
Gefährdung: Die Schleifscheibe und das bearbeitete Material können sich stark erhitzen und Verbrennungen verursachen.
Maßnahmen: Keine Berührung der Schleifscheibe oder des Werkstücks unmittelbar nach der Bearbeitung.
Bereitstellung geeigneter Werkzeuge zum Handling erhitzter Materialien.
Lärmbelastung
Gefährdung: Die hohe Drehzahl des Winkelschleifers erzeugt Lärm, der bei langfristiger Exposition Gehörschäden verursachen kann.
Rechtliche Grundlage: Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV).
Maßnahmen: Tragen von Gehörschutz gemäß DIN EN 352.
Verwendung lärmarmer Geräte, sofern verfügbar.
Vibrationen
Gefährdung: Langfristige Arbeit mit Winkelschleifern kann zu Durchblutungsstörungen und Nervenschäden führen (Hand-Arm-Vibrationssyndrom, HAVS).
Maßnahmen: Einsatz vibrationsarmer Geräte.
Begrenzung der täglichen Einsatzzeit gemäß Expositionsgrenzwerten (DIN EN ISO 5349).
Tragen von Anti-Vibrations-Handschuhen.
Risiken
Gefährdung: Defekte Kabel oder unsachgemäße elektrische Anschlüsse können zu Stromschlägen führen.
Rechtliche Grundlage: DGUV Vorschrift 3 („Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“).
Maßnahmen: Regelmäßige Sichtkontrolle des Kabels auf Beschädigungen.
Verwendung von Geräten mit Schutzisolierung (Schutzklasse II).
Sicherstellen, dass das Werkzeug an einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) angeschlossen ist.
Rutsch- und Stolpergefahr
Gefährdung: Kabel des Winkelschleifers oder ungesicherte Arbeitsbereiche erhöhen das Risiko von Stürzen.
Maßnahmen: Ordnungsgemäße Verlegung von Kabeln (z. B. Kabelaufroller).
Freihalten des Arbeitsbereichs von Hindernissen.
Staub
Gefährdung: Beim Schleifen oder Schneiden entsteht Feinstaub, der die Atemwege reizen oder langfristig Lungenschäden verursachen kann.
Maßnahmen: Tragen von Atemschutzmasken (FFP2 oder FFP3 gemäß DIN EN 149).
Verwendung von Geräten mit integrierter Staubabsaugung oder Anschluss an externe Absauganlagen.
Technische Maßnahmen
Verwendung hochwertiger Winkelschleifer mit Sicherheitsfunktionen wie Rückschlagschutz oder Schutzhauben.
Regelmäßige Wartung und Prüfung des Werkzeugs durch befähigte Personen.