Die Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Managementsystems für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-MS). Die ISO 45001 legt besonderen Wert auf strukturierte und effektive Kommunikationsprozesse, da diese entscheidend für die Prävention von Risiken, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und die Integration von Stakeholdern sind. Proaktive Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden, Verantwortlichkeiten klar zu definieren und die Wirksamkeit des SGA-Managementsystems zu sichern.
Eine effektive und strukturierte Kommunikation gewährleistet, dass alle Beteiligten informiert, eingebunden und motiviert sind. Durch klare Kommunikationsprozesse können Risiken minimiert, Chancen genutzt und die Wirksamkeit des SGA-Managementsystems gesteigert werden. Unternehmen, die diesen Aspekt proaktiv steuern, schaffen nicht nur ein sicheres Arbeitsumfeld, sondern stärken auch die Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern.
Kommunikation im Rahmen eines SGA-MS umfasst das Übertragen und Steuern von Informationen zwischen verschiedenen internen und externen Akteuren. Sie dient dazu:
Bewusstsein zu schaffen: Alle Beteiligten sollen die Ziele und Anforderungen des SGA-MS verstehen.
Informationen bereitzustellen: Über Risiken, Maßnahmen und Zuständigkeiten informieren.
Zusammenarbeit zu fördern: Den Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen stärken.
Das „Können-Wollen-Dürfen“-Modell
Können: Über die notwendigen Informationen und Fähigkeiten verfügen.
Wollen: Motiviert sind, sich aktiv einzubringen.
Dürfen: Befugt sind, Entscheidungen zu treffen oder Informationen weiterzugeben.
Fehlende Steuerung der Kommunikation führt oft dazu, dass das SGA-MS an Effektivität verliert, was die Arbeitssicherheit und die Gesundheitsvorsorge beeinträchtigen kann.
Organisationen müssen festlegen:
Wer kommuniziert?
Mit wem wird kommuniziert?
Wann wird kommuniziert?
Worüber wird kommuniziert?
Wie wird kommuniziert?
Interne Kommunikation
Abteilungs- und Projektbesprechungen: Regelmäßige Meetings zur Abstimmung und Information.
Schulungen und Unterweisungen: Vermittlung von Wissen und Kompetenzen im Bereich Arbeitsschutz.
Digitale Plattformen: Nutzung von E-Mail, Intranet oder anderen IT-Tools für den Informationsaustausch.
Externe Kommunikation
Behörden: Einhaltung von Meldepflichten, z. B. bei Zwischenfällen oder unsicheren Produkten.
Lieferanten und Fremdfirmen: Koordination von Sicherheitsmaßnahmen.
Öffentlichkeit und Medien: Information über Sicherheitsstrategien und Maßnahmen.
Anforderungen
Zielgruppenorientierung: Informationen müssen auf die Bedürfnisse der Empfänger abgestimmt sein.
Nachvollziehbarkeit: Die Kommunikation sollte klar und dokumentiert sein.
Regelmäßigkeit: Kontinuierlicher Informationsaustausch stärkt das Vertrauen und die Zusammenarbeit.