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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Gefährdungsbeurteilungen im Facility Management und darüber hinaus

Facility Management: Arbeitsschutz » Gefährdungen

DIE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG IST EIN ESSENZIELLER BESTANDTEIL DES BETRIEBLICHEN ARBEITSSCHUTZES, UM RISIKEN FRÜHZEITIG ZU ERKENNEN UND ZU MINIMIEREN.

DIE GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG IST EIN ESSENZIELLER BESTANDTEIL DES BETRIEBLICHEN ARBEITSSCHUTZES, UM RISIKEN FRÜHZEITIG ZU ERKENNEN UND ZU MINIMIEREN.

Eine strukturierte und systematische Vorgehensweise erleichtert die Identifizierung und Bewertung potenzieller Gefahren im Arbeitsumfeld. Die Einbindung der Mitarbeiter in den Prozess fördert das Verständnis und die Eigenverantwortung im Hinblick auf Sicherheits- und Gesundheitsaspekte. Die regelmäßige Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung stellt sicher, dass Änderungen im Betrieb berücksichtigt und Risiken kontinuierlich reduziert werden.

Bewertung der Arbeitsbedingungen durch Gefährdungsbeurteilungen

Gezielt: Compliance & Prävention

SCHWERPUNKT AUF EINHALTUNG UND PRÄVENTION

Proaktive Maßnahmen zur Risiko- und Gefahrenminimierung.

Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, eine systematische Beurteilung der Arbeitsbedingungen durchzuführen, um potenzielle Gefahren und Belastungen für ihre Mitarbeiter zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu minimieren. Die gesetzlichen Vorgaben für diese Gefährdungsbeurteilung sind im Arbeitsschutzgesetz §5 sowie in der Vorschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV V1 §3 festgelegt.

Die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine entscheidende Maßnahme zur Prävention von Arbeitsunfällen und Erkrankungen. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Maßnahmen können dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern und somit die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

In großen Unternehmensbereichen kann es eine Herausforderung sein, eine einzige Gefährdungsbeurteilung durchzuführen, die alle möglichen Risiken abdeckt. Diese Bereiche können sehr komplex sein und viele verschiedene Tätigkeiten, Arbeitsmittel und Arbeitsbedingungen beinhalten. Eine sinnvolle Lösung besteht oft darin, den Unternehmensbereich in kleinere Teilbereiche aufzuteilen. Dadurch können die verschiedenen Risiken gezielter untersucht und bewertet werden.

Es gibt verschiedene Ebenen, auf denen eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden kann und dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Aufteilung in kleinere Teilbereiche ermöglicht es, dass die Bewertung präziser durchgeführt werden kann und dass die Sicherheitsmaßnahmen gezielt auf die Bedürfnisse jedes Teilbereichs angepasst werden können.

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Beurteilungsebene

Die Analyse und Festlegung der geeigneten Beurteilungsebene sollte in Zusammenarbeit mit Fachkräften für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt und den verantwortlichen Führungskräften erfolgen, um eine fachlich fundierte und praxisnahe Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Eine Beteiligung der Beschäftigten kann dabei hilfreich sein, um deren Perspektive und Erfahrungen in die Bewertung einzubeziehen.

Es ist wichtig, dass die Teilbereiche und Ebenen nicht isoliert betrachtet werden, sondern dass die Auswirkungen und Wechselwirkungen zwischen ihnen berücksichtigt werden. Nur so kann eine umfassende und aussagekräftige Gefährdungsbeurteilung erfolgen, die auf eine erfolgreiche Risikoprävention und den Schutz von Beschäftigten und Betriebseinrichtungen ausgerichtet ist.

Die Unterteilung in Teilbereiche kann auch für Kleinbetriebe, Handwerksbetriebe, mittelständische und Großbetriebe sinnvoll sein, um die Arbeitsbedingungen gezielter zu bewerten und passende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilung

Eine tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilung konzentriert sich auf eine spezifische Tätigkeit oder Gruppe von Tätigkeiten, unabhängig vom Arbeitsplatz oder Arbeitsbereich. Ziel ist es, potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Ausführung dieser Tätigkeiten zu identifizieren. Durch die Fokussierung auf bestimmte Tätigkeiten können präzise Sicherheitsmaßnahmen entwickelt werden, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten.

Arbeitsbereichsbezogene Gefährdungsbeurteilung

Eine arbeitsbereichsbezogene Gefährdungsbeurteilung umfasst die Untersuchung des gesamten Arbeitsbereichs oder einer bestimmten Abteilung. Dabei geht es darum, die allgemeinen Bedingungen zu bewerten, die in diesem Arbeitsbereich vorherrschen, und mögliche Risiken zu identifizieren, die sich daraus ergeben können. Diese Bewertung ermöglicht es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, die die allgemeine Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter verbessern.

Betriebsmittelbezogene Gefährdungsbeurteilung

Bei einer betriebsmittelbezogenen Gefährdungsbeurteilung werden die genutzten Betriebsmittel und Arbeitsgeräte untersucht, um potenzielle Risiken im Zusammenhang mit ihrem Betrieb zu identifizieren. Durch diese Bewertung können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit bei der Nutzung dieser Geräte zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden.

Personenbezogene Gefährdungsbeurteilung

Eine personenbezogene Gefährdungsbeurteilung konzentriert sich auf die Gefährdung, die von einer bestimmten Person oder Gruppe von Personen ausgeht. Dabei geht es darum, mögliche Risiken im Zusammenhang mit individuellen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, körperlicher Konstitution oder Vorerkrankungen zu identifizieren. Durch diese Bewertung können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen.

Bewertung und Beurteilung potenzieller Risiken

Die Gefährdungsbeurteilung umfasst eine systematische und umfassende Bewertung und Beurteilung potenzieller Risiken in einem bestimmten Bereich, wie beispielsweise einem Arbeitsumfeld, einem Produktionsprozess oder bei der Verwendung von Arbeitsmitteln. Ziel ist es, die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen zu bewerten und weitere Maßnahmen zu identifizieren, um das Risiko von Unfällen oder Schäden auf ein akzeptables Maß zu senken.

Bei der Gefährdungsbeurteilung werden verschiedene Risikofaktoren berücksichtigt:

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gefahr tatsächlich eintritt

  • Die Folgen, die mit einer bestimmten Gefahr verbunden sind

  • Die Erkennungsmöglichkeiten und Reaktionsmöglichkeiten auf eine Gefahr

  • Die zeitliche Exposition gegenüber einer bestimmten Gefährdung

Zeitliche Exposition

Die zeitliche Exposition ist ein wichtiger Risikofaktor, da die Auswirkungen einer Gefährdung oft erst über einen längeren Zeitraum sichtbar werden können. Wiederholte oder langfristige Expositionen können zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen oder die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, die Zeitdauer zu ermitteln und zu bewerten, um angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Die Risikozahl ist eine Kennzahl, die in der Gefährdungsbeurteilung verwendet wird, um das Risiko in einem Arbeitsbereich zu bewerten und mit anderen Arbeitsbereichen zu vergleichen.

Die Risikozahl basiert auf der Bewertung von Risikofaktoren, die sorgfältig ausgewählt werden müssen, um eine zielgerichtete Gefährdungsbeurteilung zu ermöglichen.

In der Regel werden drei Risikofaktoren bewertet und gewichtet, um die Gesamtrisikozahl zu ermitteln. Die Risikofaktoren werden auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet und anschließend addiert. Die ermittelte Risikozahl ermöglicht es, Arbeitsbereiche, Produktionsprozesse oder die Verwendung von Arbeitsmitteln mit unterschiedlichen Risiken zu vergleichen und zu priorisieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bewertung der Risikofaktoren subjektiv sein kann und auf der Erfahrung und Expertise der Bewerter basiert. Daher ist es empfehlenswert, eine Gruppe von Fachleuten hinzuzuziehen, um eine fundierte und objektive Gefährdungsbeurteilung durchzuführen.

Die Verwendung der Risikozahl als Kennzahl ermöglicht es Unternehmen, Arbeitsbereiche mit höheren Risikozahlen zu identifizieren und Maßnahmen zur Risikoreduzierung zu ergreifen. Arbeitssysteme mit höheren Risikozahlen benötigen in der Regel mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen zur Reduzierung der Risiken. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen kann dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern und die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die Zusammenarbeit verschiedener Personen bei der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung ist ein wichtiger Faktor für die Qualität der Beurteilung und die Wirksamkeit der daraus abgeleiteten Maßnahmen.

Führungskräfte sollten den Prozess der Gefährdungsbeurteilung initiieren und sicherstellen, dass die Maßnahmen auf der Führungsebene unterstützt und in den Betriebsablauf integriert werden. Betriebsärzte können bei der Beurteilung von Arbeitsbedingungen, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken können, wertvolle Beiträge leisten. Die Einbeziehung der Mitarbeiter ist wichtig, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu nutzen und sicherzustellen, dass die Maßnahmen umsetzbar und effektiv sind. Der Betriebsrat sollte in die Erstellung und Umsetzung von Maßnahmen einbezogen werden, da er das Recht auf Mitbestimmung bei allen Fragen der Arbeitsbedingungen hat. Fachkräfte für Arbeitssicherheit haben das Know-how und die Erfahrung, um bei der Bewertung von Risiken und der Formulierung von angemessenen Maßnahmen zu helfen. Die Zusammenarbeit von verschiedenen Mitarbeitergruppen fördert ein gemeinsames Verständnis der Risiken und sorgt für eine breitere Akzeptanz der abgeleiteten Maßnahmen. Die Mitwirkung der Mitarbeiter sollte aktiv gefördert werden und die unterschiedlichen Interessen und Perspektiven berücksichtigt werden.

Umsetzung und Wirksamkeitskontrolle

Wenn aus einer Gefährdungsbeurteilung Maßnahmen abgeleitet werden, ist es wichtig, diese an eine verantwortliche Person zu delegieren, die über die notwendige Fachkompetenz und Erfahrung verfügt und die Möglichkeit hat, die Umsetzung zeitnah und angemessen anzuordnen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen muss regelmäßig überwacht und gegebenenfalls angepasst werden, um sicherzustellen, dass unfallfreie und sichere Arbeitssysteme gewährleistet werden. Eine jährliche Wirksamkeitskontrolle ist empfehlenswert, um bereits umgesetzte Maßnahmen zu überprüfen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Dokumentation der Wirksamkeitskontrolle ermöglicht es Unternehmen, bei behördlichen Überprüfungen oder Audits nachzuweisen, dass sie ihrer Verpflichtung zur Gewährleistung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz nachkommen.

Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften nachweisen

Eine umfassende Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung ist essentiell, um die Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften nachzuweisen und die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zu überprüfen. Es empfiehlt sich, Formulare und Methoden zu verwenden, die dem aktuellen Stand der Technik und den Empfehlungen der Berufsgenossenschaften entsprechen. Eine detaillierte Dokumentation trägt somit zur Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei und ist auch im Hinblick auf mögliche Überprüfungen durch Aufsichtsbehörden oder Versicherungen von großer Bedeutung. Eine einfache "Kreuzchen-Liste" ist nicht ausreichend, um die komplexe Bewertung der Risiken und die daraus abgeleiteten Maßnahmen angemessen zu dokumentieren.