Bedeutung, rechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung
Die jährlich durchzuführende Sicherheitsunterweisung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme, die sicherstellt, dass alle Beschäftigten über die Risiken ihrer Tätigkeiten sowie über die notwendigen Schutzmaßnahmen informiert sind. Sie ist ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzmanagements und trägt wesentlich dazu bei, Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu sichern. In diesem ausführlichen Überblick werden die rechtlichen Grundlagen, die relevanten Normen sowie die Inhalte und die praktische Durchführung der Sicherheitsunterweisung dargelegt. Eine gewissenhafte Planung, Durchführung und Dokumentation ist unerlässlich, um die Anforderungen von Gesetz und Normen zu erfüllen und die Sicherheit im Unternehmen kontinuierlich zu verbessern.
Gemäß § 12 ArbSchG müssen Arbeitgeber ihre Beschäftigten regelmäßig und angemessen über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit unterweisen.
Ziel ist es, die Beschäftigten in die Lage zu versetzen, Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und durch ihr Verhalten Risiken zu minimieren.
Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Nach § 3 BetrSichV ist der Arbeitgeber verpflichtet, die sichere Verwendung von Arbeitsmitteln zu gewährleisten.
Unterweisungen sind vor der erstmaligen Benutzung und bei Änderungen der Arbeitsbedingungen erforderlich.
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
Beschäftigte, die mit Gefahrstoffen arbeiten, müssen laut GefStoffV vor Aufnahme der Tätigkeit und danach regelmäßig unterwiesen werden.
Inhalte umfassen den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen, die Verwendung von Schutzmaßnahmen und das Verhalten im Notfall.
DGUV Vorschrift 1 (Grundsätze der Prävention)
Die Vorschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) schreibt mindestens eine jährliche Unterweisung für alle Mitarbeitenden vor.
Dies gilt auch für spezielle Anforderungen, etwa den Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung (PSA) oder Arbeiten an gefährlichen Maschinen.
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
Hier werden Anforderungen an die Gestaltung von Arbeitsplätzen und -räumen definiert.
Unterweisungen tragen dazu bei, die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.
ISO 45001
Diese Norm legt die Anforderungen an Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit fest.
Sie fordert, dass alle Beschäftigten regelmäßig geschult und in die Sicherheitsprozesse eingebunden werden.
SCC (Sicherheits-Certifikat-Contraktoren)
Der SCC-Standard richtet sich speziell an Unternehmen, die als Fremdfirmen tätig sind, und definiert umfangreiche Anforderungen an die Sicherheitsunterweisung.
DIN EN 13549
Diese Norm ist relevant für Qualitätsmanagement im Dienstleistungssektor und umfasst auch Aspekte der Arbeitssicherheit.
Allgemeine Sicherheitsprinzipien
Einführung in die Philosophie der Arbeitssicherheit: "Alle Unfälle sind vermeidbar."
Erklärung von Sicherheitsregeln wie dem Verbot, unsichere Anweisungen zu befolgen.
Gefährdungsbeurteilungen
Erläuterung der Gefährdungsbeurteilung für spezifische Arbeitsplätze und Tätigkeiten.
Beispiele: Gefahren durch elektrische Geräte, chemische Stoffe oder Arbeiten in der Höhe.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Schulung über Auswahl, Verwendung und Pflege der PSA.